
Malóhran Sàrbius
Der Winter rückte allmählich näher und das machte sich in der Burg langsam auch bemerkbar. Die Dienerschaft hatte alle Mühe alles Vorzubereiten, genug Vorräte und Holz zu beschaffen, es gab eine Menge Arbeit. Die Burg des jungen Malóhran lag abgelegen und einsam im nördlichen Varhihán Gebirge. Seit Jahrhunderten befand sie sich im Besitz seiner Familie, doch nun war er der einzige noch verbliebene Sàrbius. Einen Fluch, so munkelten sie, habe die Familie dahingerafft. Angeblich seien alle seine Vorfahren vor der Vollendung ihres 35. Lebensjahres ins Grab gewandert.
In jungen Jahren bekümmerte Malóhran dies wenig, er hielt nicht viel von solchem Geschwätz. Seine Mutter starb bei seiner Geburt, doch so etwas soll vorkommen, nichts was auf einen Fluch hinweisen würde. Doch als sein Vater immer schwächer wurde und Tag ein Tag aus von Krankheiten geplagt wurde, erinnerte er sich an die Gerüchte. An dem Tag, da sein Vater ihn an sein Sterbebett bat, konnte er nicht glauben was dieser ihm offenbarte.

Die Gerüchte entsprachen der Wahrheit, es gab diesen Fluch, doch dies war bei weitem nicht alles. Sein Vater offenbarte ihm die dunkle Vergangenheit der Familie, welche sie seit Jahrzehnten versuchten zu verbergen. Es war kein anderer als Marokàs Sàrbius, der diesen Fluch auf die Familie gezogen hatte. Er war es, der der schwarzen Magie verfallen ist und so den Reichtum der Familie mehrte. Auf seine Anordnung wurde diese Burg gebaut.
Malóhran stockte das Herz. Alles was seine Familie besaß war also das Erbe eines Wahnsinnigen, der den dunklen Künsten verfallen war. Noch tiefer traf ihn jedoch die Erkenntnis, dass es ihm nicht anders ergehen würde, nie würde er das 35. Lebensjahr vollenden. Sein Vorfahr hatte ihm diese Lebenszeit in seinem Größenwahn genommen, verflucht von seiner eigenen Schülerin.Dies änderte seine Sicht auf das Leben. Sollte er aufgeben? Sollte er kämpfen? Versuchen diesen Fluch zu brechen, so wie sein Vater es versuchte? Eines war ihm jedoch glasklar. Er würde keinem Kind diesem Schrecken aussetzen. Sollte er keinen Weg finden, würde der Fluch mit ihm sterben.

„Zwei Monde hat der Herr nun nichts gegessen, seit Monaten scheint er gar nicht mehr aus der Bibliothek heraus zu kommen.“ Joselin das Dienstmädchen schaute sich ängstlich um, „Des Nachts hörte ich merkwürdige Geräusche…“
„Schluss mit diesem Unsinn!“, schimpfte Tamp, der älteste Diener aus der noch kleinen verbliebenen Hausgesinde. „Der Herr hat einen harten Schlag erlitten, uns steht es nicht zu darüber zu urteilen wie er sich zu verhalten hat. Eure Aufgabe ist es ihm sein Essen zu bringen, zu putzen und mehr nicht! Was unser Herr macht ist seine Angelegenheit nicht eure. Ist das klar?“ Mit seinem drohenden, knochigen Finger fuchtelte er vor Joselins Gesicht herum. „Ich mache mir nur Sorgen…“, wollte sie gerade Antworten, als Tamp sie wieder unterbrach. „Auch das ist nicht eure Aufgabe! Habt ihr es nun verstanden oder muss ich mich nach einer neuen Dienerin erkundigen?“ „Ja ich habe verstanden.“ Gab Joselin mit eingeknicktem Haupt zurück.Zufrieden hinkte Tamp davon um sich um wichtigere Angelegenheiten zu kümmern. Die Holzlieferung aus Tranbuck sollte bald eintreffen.

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