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Ukunda und Mombasa – eine Welt am Rande des Äquators

Gastbeitrag

Von dem Zeitpunkt an, als ich meine Haustür hinter mir schloss, bis zu meinem ersten Schritt aus dem Transferfahrzeug gerechnet, war ich mehr als 24 Stunden unterwegs. Inklusive drei Stunden Wartezeit an Istanbuls Flughafen, oder eher gesagt IM Flughafen. Den darf man natürlich nicht verlassen, und ebenso inklusive eineinhalb Stunden Wartezeit IM Flugzeug an Tanzanias Flughafen.

 

Hat man die Reise nun aber überstanden, ja, ein Direktflug ist definitiv empfehlenswert, dann erwartet einen mit Abstand der schönste Ort auf der Welt. Wenn man denn auf Hitze, drückende, verbrannt riechende Luft und abgewrackte Häuser steht. Spaß bei Seite, Ukunda und auch Mombasa sehen teilweise aus wie die Gegenden in einem Spendenaufruf im Fernseher.

 

Häuser aus Lehm mit Dächern aus Wellblech, Palmenblättern, Stroh oder einfach garkein Dach sind hier Standard. Natürlich gibt es in der Stadt von Mombasa auch „normale“ Häuser wie wir sie kennen. Diese erinnern jedoch eher an Siedlungen in Berlin, wo sich Meinewenigkeit nicht wohlfühlen würde. Doch mit den vielen Menschen auf der Straße und der „Marktatmosphäre“ an jeder Ecke, gibt es einem ein beruhigendes Gefühl und nahm mir auf Anhieb meine anfängliche Angst vor dem Land. Wie in den Meisten südlichen Ländern, findet das Leben hier Draußen statt, noch mehr sogar als ich es aus Spanien kannte. Alle zwei bis vier Meter wird etwas verkauft, ob afrikanische Lebensmittel, selbstgemachter Schmuck, Tücher oder Safaris.

 

 The bush

Unterwegs in Kenia lernt man sehr schnell Menschen kennen. Man wird nach wenigen Minuten angesprochen. Die häufigsten Fragen hierbei sind zum Beispiel, ob man das erste Mal in Afrika ist und ob man schon eine Safari gemacht hat. Eine Safari zu erleben ist für die meisten Menschen der häufigste Grund nach Afrika zu reisen und ohne Zweifel auch ein wahnsinng tolles Erlebnis.
Die malerische Umgebung, mit dem rötlichen Sand, den gewundenen Bäumen und natürlich auch mit vielen wilden Tieren. Auf meiner Fahrt durch die Savanne des Tsavo East Parks hatte ich die Möglichkeit Elefanten, Giraffen, Zebras, Antilopen und Raubkatzen zu sehen. Ohne Zaun dazwischen und so nah, dass ich das Gefühl hatte sie streicheln zu können.

 

Es gibt verschiedenen Lodges in den Safarisparks. Meistens sehr dicht an den Wasserlöchern gelegen, sodass man von seiner Hütte aus oder beim Frühstück möglichst viele Tiere beobachten kann. Im Pool liegen und aus der Ferne einer kleinen Herde Zebras beim grasen und trinken zuzuschauen ist nichts was man beim Hinflug zur ersten Afrikareise erwartet.
Noch im Park fragte uns der Fahrer des Transfers, ob wir noch Lust hätten bei den Massaai vorbeizuschauen. „Na wenn wir schonmal da sind“.

Massaai werden die Ureinwohner Afrikas genannt. Sie leben in kleinen Dörfern abseits der Städte und in diesem Fall Nahe des Naturschutzgebiets. Sie leben größtenteils aus eigener Hand, fahren aber in der heutigen Zeit auch in die Städte um Grundlagen einzukaufen. Das ist auch der Grund, warum sie sich und ihr Dorf für Touristengruppen zur Verfügung stellen. Neben den Einblick in das Leben und die Häuser bieten die Massai für einen Eintritt von zehn Euro oder Dollar pro Person, eine kleine Tanzseinlage. Typisch Massaii wird gesprungen, was mit lautem Summen und für mich undefinierbaren Geräuschen begleitet wird. Abschließend gibt es einen kleinen Markt mit selbstgemachtem Schmuck.

 

 Monkeys and Cats

Die Hotelanlagen in Ukunda gleichen sich alle sehr. Hütten im typisch afrikanischem Stil, große Grünflächen und wunderschöne Poollandschaften, mit Ausblick auf den weißen, feinen Sandstrand. Selbst die „Locals“, wie sie von einigen Langzeiturlaubern genannt werden, sagen immer wieder, dass Kenia ein Paradies ist.

Neben Palmen und den Baobab Bäumen, kann man in den Anlagen verschiedene Affenarten beobachten, die sich über das ganze Hotel verteilen. Solange man die Hotelzimmertüren geschlossen hält und keine Bananen mit sich trägt, lassen die einen allerdings in Ruhe. Beachtet man das nicht, kann es passieren dass sie einem an der Hosentasche ziehen und sanft aber bestimmt ihr Futter einfordern.

Auf Futtersuche sind auch die vielen Hotelkatzen. Die sind sogar deutlich frecher als die Hotelaffen. Wenn man nicht aufpasst hat man ganz schnell eine der Katzen auf dem Schoß und wenn man nicht energisch genug ist auch auf dem Tisch sitzen. Wobei zugegebener Maßen einem das helle Miauen und die großen Augen es einem leicht machen ein Stück Wurst oder Fleisch abzugeben.

 

 Kenyan sweets

Kenia hat mehr zu bieten als Safaris, bunte Märkte und tolle Hotelanlagen. Ein vielseitiges Nachtleben gehört zu Ukunda so wie der Strand. Selbst in dem kleinen Ort gibt es Diskotheken und Bars, in denen Locals wie auch Urlauber allen Alters zu finden sind. Besonders interessant war es die Sugarmamas und Sugardaddys mit ihren Eroberungen zu beobachten. Selbst im Hotel habe ich eine schöne, junge schwarze Frau die mit einem weitaus älteren, kahlen deutschem Mann Urlaub machte, gesehen. Nun gut, jedem das Seine, das Geld die Welt regiert, ist mir auch schon vor dem Urlaub bekannt gewesen.

An einem Abend an der Bar habe ich mit einem jungen Kenianer gesprochen. Er erzählte mir, dass Sextourismus, nicht nur Außerhalb sondern auch in den Hotels, Gang und Gebe sei. Es ist selbstverständlich keine Leistung des Hotels selbst, sondern eher eine „private“ Leistung mancher Angestellten. Besonders die männlichen Gäste nehmen es sich gerne heraus junge Frauen für Sex zu bezahlen. Aber auch er habe für Geld mit einer älteren, deutschen Frau geschlafen. Er sagte dazu, dass man es nicht machen müsse wenn man es nicht will oder das Gegenüber doch zu alt, oder gar zu ungepflegt sei. Es diene nur der Aufbesserung des „Taschengeldes“. Er redete offen über dieses Thema und machte nicht den Eindruck verlegen zu sein. Er machte auch keine traurige Geste und lachte, als sei es das normalste der Welt und wahrscheinlich hatte er damit sogar recht.

Zwei Wochen Kenia sind zu wenig. So wenig, dass ich mit Sicherheit wieder kommen werde.

Tutaonana baadae kenya.

 

Der Text und die Bilder stammen aus der Feder von Angelina. Ihr Instagram Profil findet ihr hier:

anrosigie

 

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1 Kommentar zu „Ukunda und Mombasa – eine Welt am Rande des Äquators“

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